Gender and Development

Klima

Glo­ba­le Her­aus­for­de­run­gen er­for­dern ge­mein­schaft­li­che Stra­te­gi­en

Der Klimawandel kennt kein Geschlecht – er betrifft uns alle. Besonders betroffen sind diejenigen, deren Lebensgrundlage von natürlichen Ressourcen abhängt und die am wenigsten in der Lage sind, auf Desaster wie Wirbelstürme, Überschwemmungen oder Dürren zu reagieren. 

Frauen und Mädchen sind aufgrund intersektionaler Machtstrukturen überproportional betroffen. Darüber hinaus wird die weltweite Bewegung, sowohl gegen die Ursachen als auch gegen die Auswirkungen, auf politischer Ebene überwiegend von männlichen Perspektiven dominiert, was Ungleichheiten verschärft und Frauen davon abhält, ihr Wissen einzubringen.

  • Beim Design von Policies und Projekten sollten die Bedarfe und Nutzungsverhalten von Frauen und Mädchen immer berücksichtigt werden. Hierbei ist es nicht nur wichtig, Frauen in die Entscheidungsprozesse einzubeziehen, sondern auch geschlechtsspezifische Bedarfe in Studien und Daten zu erheben und zu analysieren.
  • Dabei geht es einerseits darum, die besonderen negativen Effekte des Klimawandels auf Frauen und Mädchen zu reduzieren. Im Fokus steht jedoch gleichzeitig die aktive Förderung von Frauen als Entscheidungs- und Wissensträgerinnen in Bestrebungen zur Bewältigung der weltweiten Klimakrise, um den Kreislauf der Mehrfachdiskriminierung nachhaltig zu durchbrechen.
  • Eine wesentliche Bedeutung kommt dabei der Gewährleistung der Achtung, Förderung und Berücksichtigung der Gleichstellung der Geschlechter und der Stärkung der Rolle der Frau bei der Umsetzung der Konvention und des Pariser Abkommens zu.

Info: Frauen sind wichtige Wissens- und Entscheidungsträgerinnen, die in alle Phasen des aktiv eingebunden werden müssen. Nur, wenn wir das Wissen und Potential von Frauen nutzen, haben wir eine Chance, die Klimakrise zu bewältigen.

Mi­gra­ti­on und Flucht 

Auch Migration und Flucht aufgrund von Klimaveränderungen sind stark vergeschlechtlicht: Männer und Frauen sind unterschiedlich von Auswirkungen des Klimawandels betroffen und ihre unterschiedlichen gesellschaftlichen Positionierungen haben Einfluss auf Migrationsmöglichkeiten und -entscheidungen. Nach Angaben des Global Report on Internal Displacement wurden allein im Jahr 2018 16,1 Millionen Menschen durch Extremwetterereignisse vertrieben. Das sind deutlich mehr als die im gleichen Zeitraum durch Konflikte vertriebenen 10,8 Millionen Menschen. Mit entschlossener und gender-responsiver Klimapolitik kann ein deutlicher Anstieg dieser Zahlen verhindert werden. x

Fußnoten

  1. Quelle: IDMC (2019) Global Report on Internal Displacement 2019